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Wie oft hörst du solche oder ähnliche Aussagen?
„Meine Vorbereitung auf die Klausur/ Prüfung startete früh genug, war von mir gut geplant und hat Spaß gemacht. Zeitlich und inhaltlich hat alles super gepasst. Ich bin mit meiner Lernorganisation und mit meinen Lernergebnissen sehr zufrieden.“
Solche Aussprüche nicht immer die Regel.
Warum sind wir mit unserem Lernen teilweise unzufrieden oder haben einen Negativfokus?
Grundsätzlich ist das Lernen eine Tätigkeit, die einen zentralen Bestandteil des menschlichen Lebens darstellt. Ohne Lernen sind keine Entwicklung und kein Fortschritt möglich. Da wir uns ständig entwickeln heißt das, du lernst permanent (Stichwort „Lebenslanges Lernen“) und du hast Interesse und grundsätzlich eine Kompetenz zum Lernen. Letztlich hast du im Kindergarten, in der Familie, in der Schule, in der Berufsausbildung oder in der Fortbildung viele Lernerfolge erzielt und gezeigt, dass du in der Lage bist, erfolgreich zu lernen.
Wir lernen also immer etwas, denn das menschliche Gehirn verändert sich bis ins hohe Alter. Jede Lernsituationen bildet oder beeinflusst die neuronalen Strukturen im Gehirn. Nervenzellen werden verstärkt oder entstehen neu. Es bilden sich sozusagen neuronalen "Straßen und Landkarten mit verschieden starkem Denkverkehr". Häufig genutzte Verbindungen werden werden stärker, nicht genutzte verkümmern. Dieses Phänomen wird als Neuroplastizität bezeichent. Es ist die Veränderbarkeit der Neuronen die, positiv wie negativ, die neuronalen Karten prägt. Denkwege und Gefühle werden sozusagen "eingeprägt" und die Auftrittswahrscheinlichkeit dieser Gedanken und Gefühle ebenfalls. Das heißt, wenn ich negativ denke und immer wieder denke oder äußere, dass ich -keine Lust auf Lernen habe- oder -nicht so gut lernen kann-, prägt sich dieser Denk- und Gefühlsweg ein. Grundsätzlich werden Lerninhalte gut eingespeichert, wenn als wichtig erachtet, emotional aufgeladen und oft wiederholt werden.
Wenn wir grundsätzlich alle lernen können, warum fällt uns das Lernen trotzdem zeitweise schwer ?
Die Fragen mit welchen Methoden ich lerne, wie mein Lernen möglichst viel Freude bereitet und wie meine Lernmotivation verstärkt und belohnt wird, stehen anfangs oft nicht im Mittelpunkt.
Oftmals stehen "das schnelle Lernen" und leider auch der „Lernstress“ im Vordergrund und beeinträchtigen ein positives, stressfreies und nachhaltiges Lernen. Ein Beispiel sind Test- und Prüfungssituationen. Hierbei versuchen viele Lernende, sich möglichst schnell, möglichst viel Wissen anzueignen.
Nicht alle Menschen merken sich Inhalte auf die gleiche Art und Weise. Es gibt verschiedene Lerntypen. Das heißt, jeder von uns hat verschieden gut funktionierende Lernkanäle, mit denen er/ sie Informationen aufnimmt.
Beispiel: Vielleicht bist du vom Lerntypus grundsätzlich ein "Mischtyp", kannst aber über deinen visuellen Lernkanal (= Auge) die Lerninhalte etwas besser aufnehmen und speichern. Über diesen Kanal, kombiniert mit den entsprechenden Lernmethoden, lassen sich somit Informationen etwas besser aufnehmen und erhalten einen guten Zugang in dein Gedächnis. Den visuellen Lernkanal zu fördern heißt Lernvideos zum Lernen nutzen oder beispielsweise eine Mindmap erstellen und grafisch gestalten. Hierbei wird neben der linken Gehirnhälfte (u.a. zuständig für Logik/ Struktur), zudem die rechte Gehirnhälfte (u. a. zuständig für "Kreativität") aktiviert.
Beide Gehirnhälften beim Lernen wechselseitig zu nutzen/ zu aktivieren, begünstigt eine nachhaltige Speicherung der Lerninformationen. Eine gute anfängliche Lernvorbereitung/ Lernorganisationen und passende Lernmethoden können ein erfolgreiches Lernen und somit eine "gute" Speicherung im Langzeitgedachnis fördern.
Die Lernforschung hat im Hinblick auf das Thema Lernorganisation nachgewiesen, dass gerade eine individuelle Lernplanung zu Beginn, die Reflexion des eigenen Lernverhaltens, passende (kreative) Lernmethoden, gemeinschaftliches Lernen und die Stärkung der Lernmotivation wesentliche Bestandteile sind, um effektiv und erfolgreich zu sein.
Es macht deshalb Sinn, das eigene Lernen zu planen, die Lernmaterialien zu gestalten und sie "wichtig und wertvoll zu machen".
Suche beispielsweise zu dir passenden Lernmethoden und überlege, wie du Lerninhalte strukturieren, visualisieren, zusammenzufassen und wiederholen (allein und/ oder in einer Lerngruppe) möchtest.
Betrachte zunächst die Abbildung 1 mit den verschiedenen Bereichen der Lernorganisation! Nutze im Anschluss die Checkliste und die Infos, um dein Lernen zu planen!
Abbildung 1: "Bereiche der Lernorganisation"
Checkliste mit Beispielen: "Wie ich mein Lernen organisiere"
Die Links/ Infos aus der Checkliste sind auch im nachfolgenden Text zu finden.
Lern-/ Arbeitsplanung (Beispiel)
Lernplan blanko (PDF/ Word)
Verändere die Word-Datei je nach deinen Fächern/ nach deiner Einteilung.
Ordnerstruktur
Wie legst du Informationen strukturiert ab ?
- Inhaltsverzeichnis Muster-Kfz
- Inhaltsverzeichnis blanko
Solltest du neben klassischen Ordnern zudem mit einer digitalen Ablage (z. B. mit einem USB-Stick) arbeiten, macht es Sinn, die Verzeichnisstrukturen aufeinander abzustimmen.
Informationen aufbereiten
Wie hebst du Wichtiges hervor ?
Wie reduzierst du Informationen ?
- Skript
Informationen hervorheben/ aufbereiten/ zusammenfassen
Lernkarten/ Skripte/ Tabelle/ Mind-Maps
- Lernkarte
Lernkarte "Kfz-Bussysteme"
- Lernkarte
Lernkarte mit vier Informationsbereichen und Mind-Map
- Lernkarte
AdA-Lernkarte mit Lernkontrollfragen auf der Vorderseite und Antworten auf der Rückseite
- Lerntabelle
Tabellarische Zusammenfassung für den Bereich Berufspädagogik/ Ada.
(" kfz " eingeben!)
- Skripte
Beispiel für ein Berufspädagogik-Skript,
Thema "Jugendliche und Entwicklung"
- Brainstorming und Mind-Mapping
Eine Mind-Map (engl. mind map oder auch Gedankenkarte/ Gedächtniskarte) beschreibt eine von T. Buzan geprägte Technik zum Erfassen von Informationen und zum visuellen Darstellen von Themen. Bei dieser Methode hilft das Prinzip der Assoziation, Gedanken und Ideen zu erfassen, zu visualisieren und hierbei die Fähigkeit des Gehirns zur Kategorienbildung und zur Reduzierung von Informationen zu nutzen.